Geschichte des Bauarchivs

Das Bauarchiv der Stadtverwaltung Halberstadt befindet sich seit 1997 im historischen Kreuzgang der Liebfrauenkirche. Hier werden die Akten in klimatisierten Räumen in modernen Rollregalen aufbewahrt.

Zuvor befand sich das Bauarchiv völlig unsachgemäß gelagert in den Kellerräumen der Dompropstei. Wiederholte Wassereinbrüche, herabfallender Mörtel und hereingewehtes Laub durch nur mit Brettern zugestellte offene Kellerschächte hatten hier deutliche Spuren an den Akten hinterlassen.         

Im Sept. 1990 wurde daher damit begonnen, die Bauakten zu säubern und zunächst im Keller des Rathauses Domplatz 16/17 unterzubringen. Hier wurden sie auch erstmals geordnet und verzeichnet. Bereits im Apr. 1992 war die Aufarbeitung abgeschlossen und es lag nun eine archivfachlich erstellte Findkartei vor, durch welche die Nutzung der Bauakten möglich wurde.

Die älteste im Bauarchiv vorhandene Bauakte beginnt im Jahr 1801, es handelt sich hier um die Hausakte zur Gröperstraße 21. Neben allgemeinem Schriftwechsel enthält sie beispielsweise auch Pläne für einen Dampfkessel und für den Einbau eines Closet-Anschlusses.

Verschiedene Zeichnungen sind ebenfalls enthalten, so u.a. zum Erkerausbau oder zur Errichtung eines Schuppens.

Übrigens befinden sich solche Bauzeichnungen aus dem 19. Jh. teilweise auf Leinen oder auf Pergament mit Leinen durchwirktem Papier. Sie sind oft sehr kunstvoll in Farbe angefertigt worden und deshalb durchaus von geschichtlichem Wert.

Ansonsten können der Inhalt der Bauakten bzw. Hausakten, wie sie auch genannt werden, sehr stark variieren. Im Idealfall enthalten sie alle Dokumente, welche bei der Stadtverwaltung bzw. ihrer Vorgängerbehörden im Zusammenhang mit dem gesamten Baugeschehen rund um ein Gebäude entstanden sind. Hierzu können z.B. Baupläne, Grundrisse und Schnitte, Bauzeichnungen, Bauanträge, Berechnungen oder Genehmigungen gehören.