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Der historische Salon
Der Salon...
ist das Prunkstück der Ausstellung. Im Original erhalten geblieben, wurde er bis 1980 von Frau Schraube genutzt. Vor Zerstörung der Stadt gab es mehrere dieser Salons, meist in der Gründerzeit, zwischen 1871 und 1890 entstanden. Man kann ihn als das bürgerliche Gegenstück zum adligen Salon im Schloss Wernigerode bezeichnen, ihre Entstehung ist fast zeitgleich.
Bemerkenswert ist die mit Golddublee belegte Tapete, die schon fast ein Jahrhundert das Auge erfreut, sowie die Stuckdecke, ebenfalls reichhaltig vergoldet und in den vier Ecken die vier Jahreszeiten darstellend. 1976 wurde die Decke restauriert. Während der Sanierungsarbeiten 2005 bis 2007 wurde sie nochmals teilweise abgenommen und wiederhergestellt. Ähnliche Decken schmücken auch verschiedene Räume des Vorderhauses.
Der prunkvolle Ofen stammt aus der Gießerei in Ilsenburg, wiegt 600 kg und, für diesen großen Raum konzipiert, schafft er die Beheizung mühelos. Die Möbel sind Familienerbstücke, daraus erklären sich die verschiedenen Stielepochen. Der Wäscheschrank ist ein Originalstück aus dem 18. Jahrhundert. Das Büfett wurde auf Wunsch der Familie speziell angefertigt und stammt ungefähr aus der Zeit um 1890, so auch die daneben befindliche Etagere sowie auch die Stühle und Tische.
Die Tisch- und Hauswäsche ist komplett von der Familie Schraube, da Margarete nicht verheiratet war, blieb ihre gesamte Aussteuer fast neuwertig erhalten, zudem hat sie selbst sehr gerne Handarbeiten ausgeführt.
Die Räume sind im gesamten Raum mit Bildern behängt. Die Ölgemälde zeigen Ahnen der Familie, Christoph Schraube, Dekan an St. Moritz zu Halberstadt (1645- 1719) sowie seine Frau Ursula Lucia Schraube, geb. Firnekranz (1654- 1728). Sie sind um 1680 entstanden, der Maler ist unbekannt. Weitere Familienangehörige zeigen die Bilder neben dem Büfett. es sind die Großeltern der Familie von Margarethe. Ein weiteres Ölbild stellt die Büßende Magdalene dar. Die Vielfalt reicht von Stahlstichen von Lorenz Richter über Radierungen Käte Rümplers bis zu eine Heliografie von Bismarck, die sicher ein alltägliches Bild vieler Haushalte dieser Zeit war.
Viele der kleineren Zeichnungen stammen aus der Hand ihres Bruder Franz Schraube. Über der Eingangstür im Salon hängt das Wappen der Familie. Ein achteckiger Holzrahmen umfasst das auf Porzellan gemalte Vollwappen. Im 18. Jahrhundert war es üblich, je nach den finanziellen Möglichkeiten, für eine n bestimmten Geldbetrag die Erlaubnis für den Erwerb eines Familienwappens zu erhalten. Das Schraubsche Wappen ist ein redendes Wappen und bis auf die Allegorie im Schild(eine Schraube bzw. eine Schraubzwinge) ein reines Phantasiewappen. Auf den mit Brandmalerei verzierten Konsolen sind ebenfalls verschiedene Dinge des bürgerlichen Hausrates zu sehen.