Zur Geschichte der Martinikirche
Martini aktuell - Termine 2024
Hoch über die Stadt blicken und Informationen rund um die Historie der Stadt und des Umlandes erfahren können alle "Kletterfreudigen" auch wieder 2024.
Unser Türmer Konrad und die Türmerin Johanna öffnen an folgenden Terminen 2024 ihr Refugium und unterhalten die Besucher und Besucherinnen mit Histörchen und Anekdoten zur Martinikirche und den Türmen sowie mit historischen Hintergrundfakten rund um diese besondere Halberstädter Kirche.
Öffnungszeiten und Termine der Aussichtsplattform auf den Martinitürmen
Martinitürme, Eingang am Martiniplan, Nordseite der Kirche
Nähere Informationen erhalten Sie über 03941/551474.
31.03.2024 Ostersonntag 11:00 - 17:00
01.04.2024 Ostermontag 11:00 - 17:00
20.04.2024 3. Samstag im Monat 11:00 - 17:00
01.05.2024 Tag der Arbeit 11:00 - 17:00
19.05.2024 Pfingstsonntag und Internationaler Museumstag 11:00 - 17:00 (Eintritt frei)
15.06.2024 Sommerhöfe 18:00 - 24:00
06.07.2024 Ton am Dom 11:00 - 17:00
07.07.2024 Ton am Dom 11:00 - 17:00
20.07.2024 3. Samstag im Monat 11:00 - 17:00
17.08.2024 3. Samstag im Monat 11:00 - 17:00
08.09.2024 Tag des offenen Denkmals 11:00 - 17:00
21.09.2024 3. Samstag im Monat 11:00 - 17:00
03.10.2024 Tag d. Dt. Einheit 11:00 - 17:00
31.10.2024 Reformationstag 11:00 - 17:00
Der Eingang befindet sich an der Nordseite der Martinikirche, am Martiniplan zum Hohen Weg.
Anfrage für Gruppen über Tel.: 03941/551474
Der Eingang befindet sich an der Nordseite der Martinikirche, am Martiniplan zum Hohen Weg.
Der Eintritt zu den Martini-Türmen beträgt an allen Terminen, wenn nicht anders am jeweiligen Termin angegeben, 4 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder ab 6 Jahren.
Die Silhouette von Halberstadt ist wohl eine der markantesten in ganz Deutschland. Egal aus welcher Richtung sich der Besucher der Stadt nähert, die Türme der zahlreichen Kirchen heißen ihn willkommen. Unverwechselbar in dieser Turmlandschaft sind die beiden achteckigen, ungleichen Türme der Stadtpfarrkirche Sankt Martini. Auch aus diesem Grund entwickelte sich die Martinikirche im Laufe der Jahrhunderte zum Wahrzeichen der Stadt.
Während die Halberstädter Bischöfe ihren gotischen Dom errichteten, baute sich die Halberstädter Bürgerschaft, nicht weit entfernt, ihr eigenes Gotteshaus - die Marktkirche St. Martini. So muss es wohl gewesen sein. Bis zum heutigen Tage konnten keine schriftlichen Aufzeichnungen gefunden werden, die dies belegen.
Die erste Urkunde, in der die Kirche Erwähnung findet, stammt aus dem Jahre 1186. In dieser Urkunde wird die Kirche als „Kirche der Bürgergemeinde“ erwähnt.
Der heutige Bau stammt aus der Zeit zwischen 1250 - 1350. Alte Mauerreste in den Türmen weisen aber auf einen Vorgängerbau hin.
Stark zerstört im 2. Weltkrieg wurde die Kirche unter großer finanzieller Beteiligung der Halberstädter wiederaufgebaut. Bis 1950 lief die Hilfsaktion „Bausteine für den Wiederaufbau der Martinikirche“. Es gelang den Halberstädtern die notwendigen Mittel zur Sanierung ihrer Kirche zu beschaffen. 1961 fielen die letzten Baugerüste.
1989 trat sie wiederum als Kirche der Bürger in den Mittelpunkt des Stadtgeschehens. Jeden Mittwoch fand in der Kirche das „Gebet für unser Land“ statt, jeden Mittwoch wurde die Kirche zum Ausgangspunkt der friedlichen Demonstrationen.
Seit 1983 wurde die Kirche nicht mehr für gottesdienstliche Zwecke in Anspruch genommen. Ein Martinikreis gründete sich. Allsommerlich organisierten die Mitglieder Jazzkonzerte und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.
1990 war die Martinikirche zwar wieder aufgebaut, doch notwendige Reparaturen waren staatlicherseits bis zu dieser Zeit nicht gewünscht.
Es waren wieder die Halberstädter selbst, die ihre Kirche retten wollen. „Wenn das mit der Martinikirche so schlimm ist, dann muss das Rathaus eben warten, auf Martini können wir jedenfalls nicht verzichten.“ Unter dem Motto „Wir helfen Martini - das ist Halberstadt“ entwickelte sich eine Spendenaktion. Die deutsche Bundesstiftung Umwelt legte auf jede 1997 gespendete Mark 2 DM darauf. 333 333,33 DM mussten die Halberstädter aufbringen, um die Dachsanierung zu bezahlen. Das Dach konnte gedeckt und ein Wahrzeichen der Stadt gerettet werden.
Mythos und Wahrheit zweier Türme
Unverwechselbar - die ungleichen Türme der Martinikirche. Viele Sagen und Geschichten entstanden im Laufe der Zeit. Nein, nie waren die Türme gleich hoch.
Die Türme der Kirche gehörten von Anbeginn der Stadtgemeinde. Es waren nicht einfach nur Glockentürme, ihre Aufgabe war weitaus wichtiger. Wie die Stadtmauer, gehörten sie zum System der Warten. Jahrhunderte hindurch wohnte im südlichen Turm der Turmwächter. Bei Feuer sofort Alarm zu geben, und vor nahenden Feinden zu warnen, waren seine Aufgaben. Die Wächterstube befand sich in Höhe des Verbindungsganges zwischen den Türmen. Mit Hilfe eines Sprachrohrs konnte er sich mit den Bürgern der Stadt verständigen.
Wer Halberstadt von oben erleben möchte kann die Türme der Martinikirche erklimmen. 1975 richtete die Stadt eine Aussichtsplattform auf den Türmen ein. Auch heute kann wieder jeder Besucher den phantastischen Blick über die Stadt genießen.
Die Aussichtsplattform in Daten
16.7.1976
Anlässlich des 6. Halberstädter Sommerfestes wurde das Zwischengeschoss der Türme zu einer Aussichtsplattform hergerichtet und der Öffentlichkeit übergeben. Die Türme waren täglich von 10 - 12 und von 14 - 20 Uhr zu besichtigen. Allein an den beiden ersten Tagen der Eröffnung zählte man weit über 1000 Besucher Der Betrieb der Aussichtsplattform wurde, unter der Regie des Städtischen ‚Museums geführt. Es waren eine Kassiererin, die bereits verstorbene Frau Rückborn und der "Turmwächter", Herr Dieckmann tätig.
Der neu geschaffene Aussichtspunkt erfreute sich bei den Halberstädtern und ihren Gästen großer Beliebtheit. Das zeigen deutlich die Besucherzahlen. So waren es am 2.4.1977 bereits 20 000 Besucher. Bis zur Schließung der Aussichtsplattform am 22.4.1980 waren es 60 000 Besucher.
2.7.1980
Bauaufsichtliche Sperrung der Türme der Martinikirche als Aussichtspunkt
Herr Dieckmann hatte wiederholt und eindringlich auf die fortschreitenden Schäden an der Bausubstanz (Dach und Gewölbe) hingewiesen. Aber es fehlten die Mittel und Kapazitäten. Umfangreich ist die Akte Martinitürme und es wird bei ihrem Studium deutlich, dass man sich (Museum, Abteilung Kultur der Stadt, Stadtbauamt) redlich bemühte, aber nicht die Kraft hatte und die Kapazitäten fehlten, um die Schäden zu beseitigen und die beliebte Aussichtsplattform den Halberstädtern wieder zugänglich zu machen.
24.11.1988
Das Institut für Denkmalpflege Halle legt ein Gutachten zum bautechnischen Zustand des oberen Gewölbes im Mittelteil der Türme der Martinikirche vor.
12.9.1989
Der Kreisbaudirektor von Halberstadt informiert den Bezirksbaudirektor von Magdeburg über den Stand der Erarbeitung eines Projektes für die Wiederherstellung des Gewölbes. "Nach Einschätzung der Staatlichen Bauaufsicht und des Rechtsträgers beläuft sich der Bedarf an Baukapazität auf ca. 300-500 TM. Aus jetziger Sicht ist eine Durchführung der notwendigen Baureparaturen erst 1991 möglich".
August 1990
Aufruf des Kuratoriums "Sanierungsfonds Halberstadt", heute Kuratorium Stadtentwicklung Halberstadt e.V. zu einer Spendenaktion "Rettung der Martinitürme".
Im August 1993 erfolgte die Wiedereröffnung dieses Aussichtspunktes. Über 100 Treppen muss der Besucher erklimmen, um die Aussicht über das Umland genießen zu können.