Giftköder gegen Ratten

In den letzten Tagen meldeten sich einige Bürger über die Tagespresse zum Thema Ratten auf dem Breiten Weg zu Wort. Die Ordnungsabteilung der Stadt Halberstadt möchte sich zu diesen Beiträgen äußern und kann Folgendes mitteilen.

Nachdem wieder ein erhöhtes Auftreten von Ratten im Bereich des Breiten Weges festgestellt werden musste, wurde zunächst mit der Abwassergesellschaft (AWH) Kontakt aufgenommen. Die AWH legte in den Abwasserkanälen entsprechende Giftköder aus. Des Weiteren wurde eine Fachfirma beauftragt, entsprechende Gegenmaßnahmen an der Oberfläche einzuleiten, da auf Grund der zahlreichen, unterirdischen Hohlräume im Zentrum für die Ratten weitere Rückzugsräume neben der Kanalisation bestehen. Die dreist über das Pflaster laufenden Tiere belegen dies, da die Kanäle derzeit nicht befallen sind. Mittlerweile wurden durch die Schädlingsbekämpfungsfirma zahlreiche tote Tiere beseitigt. Die Maßnahme wird solange fortgesetzt, bis der gesamte Bereich vom Befall mit Ratten befreit ist. Dies kann noch eine gewisse Zeit dauern, da nicht abzuschätzen ist, wie viele Nager noch im Untergrund leben. Außerdem sind Ratten sehr intelligente Tiere, die niederrangige Artgenossen als "Vorkoster" vorschicken, damit diese probieren können, ob die angebotenen Köder auch genießbar sind. Der Schädlingsbekämpfer muss sich einiges einfallen lassen, um alle Ratten davon zu überzeugen, die Giftköder zu schlucken.
Die eingeleiteten Maßnahmen werden in absehbarer Zeit - wie schon an anderen Stellen in der Stadt auch - ihre Wirkung zeigen, und die Ratten werden vom Breiten Weg verschwunden sein. Damit das so bleibt, ist die Mithilfe aller gefragt. Die Ratten haben sich den Breiten Weg als ihre "Heimat" ausgewählt, weil sie dort ausreichend Nahrung gefunden haben. Die achtlos weggeworfenen Brötchenreste oder der Rest der Eistüte schmecken den Tieren ausgezeichnet und haben sie angelockt. Das reichhaltige Nahrungsangebot hat die Population ansteigen lassen, und die lästigen Tiere wurden zum Ärgernis, welches mit nicht unerheblichen Steuermitteln beseitigt werden muss. Jeder sollte die nicht mehr benötigte Eistüte in die Papierkörbe werfen und nicht ins nahe Gebüsch, denn dort finden es die Ratten und es könnte sich die nächste Generation der Nager im Zentrum heimisch fühlen. Genau das will keiner.

Thomas Dittmer / Ordnungsabteilung der Stadt