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Gleim in den Spiegelsbergen

Gleim in den Spiegelsbergen ©Stadt Halberstadt

Über die Macht der Poesie ist viel gedacht und geschrieben worden. Dass aber eine poetisch wirkende Installation und Gedichte dem Regen Einhalt gebieten können, so geschehen am Mittwoch (22.Mai) in den Halberstädter Spiegelsbergen, ist nicht alltäglich und von daher bemerkenswert.

An diesem Nachmittag gaben sich Halberstädter literarische Vergangenheit und Gegenwart ein Stelldichein an einem Ort, an dem besonders intensiv des Domdechanten Ernst Ludwig Freiherr von Spiegel zum Diesenberg (1711-85) und seines Freundes, des Domsekretärs J.L.W. Gleim (1719-1803), gedacht wird.

Die Erinnerung an den Schöpfer des im englischen Stil angelegten Landschaftsparks im Rahmen des traditionellen Poetenwettstreites am Mausoleum wurde in diesem Jahr durch die Eröffnung der Installation “Gleim in den Spiegelsbergen“ bereichert.

Ausdrucksstarke Porträts von Spiegel und Gleim werden accompagniert von drei nicht weniger beeindruckenden Frauenbildnissen, die jede für sich einen besonderen Part im Leben von Gleim spielten.

Die Nichte Sophie Dorothea (1732 - 1810), die gute Seele seines Haushaltes und von seinen Freunden anerkennend „Gleminde“ genannt. Weiter zwischen Gleim und Spiegel die überaus sprachgewitzte Dichterin Anna Louisa Karsch (1722-91). Sie war die erste Dichterin in Preußen, die von ihrer Arbeit leben konnte.

Rechts neben Spiegel folgt Maria Antonia von Branconi (1746 – 1793), die „Fee von Langenstein“ und eine der schönsten und geistvollsten Frauen ihrer Zeit in Deutschland.

Die Idee zu diesem „Außer-Haus – Projekt des Gleimhauses“ hatte Susanne Wiermann, im Literaturmuseum zuständig für Bildung und Vermittlung.

Zwei Mitarbeiter der Firma green alpin Baumpflege & Seilklettertechnik GmbH hängten die Bilder im Format 1.50m hoch und 1.20m breit in den Bäumen auf. Ähnlich der Bildergalerie im Gleimhaus wollen die fünf Outdoor Porträts zum Nachdenken über den Netzwerker Gleim und seine Zeit einladen. Inspirierende Unterstützung bietet ein kleiner Film, der mittels eines QR -Codes vor Ort beim ehemaligen Badehaus beziehungsweise über die Homepage des Gleimhauses abgerufen werden kann. Hergestellt wurde der Film von Anica Lindig (IdeenGut GmbH & Co. KG), die die Porträtierten animiert und einen kurzweiligen Film hergestellt hat.

Ab den Sommerferien gibt es auch die Möglichkeit, analog in Führungen für verschiedene Zielgruppen, wie Hortkinder, Familien und Erwachsene, Gleims spannende Zeit kennenzulernen, in der es um Menschenrechte, um Bildung für alle und um Toleranz ging, betonte Susanne Wiermann in ihrer Eröffnungsrede.

Die Installation ist temporär geplant und wird bis Ende Oktober in den Spiegelsbergen zu sehen sein.

„Gleim in den Spiegelsbergen“ ist ein Modul im Zuge der Entwicklung und Realisierung der neuen Dauerausstellung im Gleimhaus, die am 25. Oktober eröffnet und vom Land-Sachsen-Anhalt sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird.

Text: Renate Petrahn

© Jeannette Schroeder E-Mail

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