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21.5.-31.12.2023 "Walter Gemm. Chronist mit Stift und Pinsel" Eine Werkschau

Sonderausstellung im Städtischen Museum Halberstadt ©Städtisches Museum Halberstadt

Vor 50 Jahren, am 17. März 1973, verstarb der Halberstädter Maler Walter Gemm und hinterließ in der Kunstlandschaft der Stadt eine deutliche Lücke, da seine Werke eng mit der Geschichte des Ortes verbunden sind. Sie dokumentieren diese bildlich und machen sie so in einmaliger Weise erlebbar.

Die Kritiken zu seinem Oeuvre fallen kunsthistorisch durchaus unterschiedlich aus. Besonders im Hinblick auf den Wert seiner Kunst gehen die Meinungen stark auseinander. Einerseits wird sein „volksnaher und einfacher“ Malstil als künstlerisch wertlos beschrieben. Andererseits wird genau diese „Verständlichkeit“ seiner Bilder als besonders positiv hervorgehoben.

Walter Gemm besaß vor allem die Fähigkeit, Stimmungen anschaulich darzustellen. Seine enorme Vielseitigkeit deckte die gesamte Palette künstlerischer Qualitäten und Sujets ab.

Als freischaffender Künstler war er selbstredend von seinen Auftraggebern abhängig. So stehen Bilder, die leblos und künstlerisch festgefahren wirken neben anderen, bei denen man sich förmlich in ihre lebhaften Darstellungen hinein-gezogen fühlt. Das ist seine große Leistung.

Im Zweiten Weltkrieg hielt er seine Eindrücke von den Schlachtfeldern in ausdrucksstarken Bildern fest. Walter Gemm liebte Halberstadt, den Harz und sein Vorland. Einzigartig dokumentierte er als malender Chronist das brennende Halberstadt, seine Trümmerlandschaften und ihren Wiederaufbau.

Für viele Menschen halten seine Werke die Erinnerung an ihr altes Zuhause lebendig.

Am 27. September wäre Walter Gemm 125 Jahre alt geworden. Ein perfekter Zeitpunkt, um den Künstler mit einer umfassenden und abwechslungsreichen Werk-schau zu würdigen.

Walter Gemm war ein echter Halberstädter. Er bildete ab, wie er etwas sah. Wie kaum ein anderer hiesiger Maler vermochte er es, die verwinkelten Gassen und alten Fachwerkhäuser seiner Stadt über Jahrzehnte leuchtend einzufangen.

Seine Arbeiten, gerade die kleineren grafischen Werke für unzählige Zeitungsartikel, sind nicht in Zahlen zu fassen. Man schätzt, dass Gemm im Laufe seines Lebens über 6000 Bilder geschaffen hat.

Walter Gemm beherrschte jedes Material, jedes Werkzeug. Souverän nutzte er verschiedene Mal- und Zeichenstile. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, musste er beliebte und gewünschte Motive immer wieder abbilden. Es ging ihm nie um die Einhaltung einer Kunstrichtung oder eines Stils.

Mit dieser Werkschau möchten wir das gesamte Schaffensspektrum des Künstlers vorstellen, seine verschiedenen Techniken an Beispielen präsentieren, seine zahlreichen Auftragsfelder beleuchten und die Vielzahl der Motive seiner Werke aufzeigen.

Hier, im Treppenaufgang, haben wir seine kleinformatigen Darstellungen diverser Thematiken ausgestellt. Hauptsächlich entstanden diese Federzeichnungen zur Illustration verschiedenster Zeitungsartikel.

Weitere Werke Walter Gemms erwarten Sie im Obergeschoss. Alle gezeigten Arbeiten gehören zur Sammlung des Städtischen Museums Halberstadt.

“Vier Dinge braucht man, um ein guter Maler zu werden: ein weiches Herz, ein feines Auge, eine leichte Hand und immer frisch gewaschene Pinsel.”

Dieser Ausspruch des im 19. Jahrhundert lebenden Malers Anselm Feuerbach könnte auch von Walter Gemm stammen, mit jener Mischung aus Arbeitsernst und Lebensheiterkeit, die ihm eigen war.

Mehr Gemm im Städtischen Museum Halberstadt

Teestunde im Museumsfoyer. Briefe und Erinnerungen mit Ausstellungsrundgang
9. Juli, 15. Oktober, 26. November 2023, jeweils 14 Uhr
10. September 2023, 11 und 14 Uhr

Kaffeegeschichten im Museumsfoyer. Halberstädter erinnern sich an Walter Gemm
10. Dezember 2023, 14 Uhr

Ein Halberstädter feiert Geburtstag. Präsentation der neuen Bildmappe
27. September 2023, 18 Uhr

Kinderaktion: Gemm und Du
Ein fotografischer Spaziergang auf den Spuren des Halberstädter Künstlers
13. Juli, 27. Juli, 10. August 2023,
jeweils 10 Uhr

Anmeldungen und Infos: Tel. 03941/551474, aufsicht@halberstadt.de

© Simone Bliemeister E-Mail

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