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Aktuelles | Artikel-Slider | BCKategorie 21.09.2015 09:27:53 Uhr | städtisches Museum | Aktuelles - Museum | museum-slider | museum-start | Themenbaum

Archäologische Sammlungsstücke unterwegs

Frühbronzezeitliche Feuersteindolche aus dem Städtischen Museum Halberstadt zur Forschung ausgeliehen

Die �bergabe der Feuersteindolche von Museumsarch�ologin Caroline Janick (Mitte) an Dr. Barbara Fritsch (links) und Dr. Jonas Beran (rechts) vom Landesamt f�r Denkmalpflege und Arch�ologie Sachsen-Anhalt.
Die �bergabe der Feuersteindolche von Museumsarch�ologin Caroline Janick (Mitte) an Dr. Barbara Fritsch (links) und Dr. Jonas Beran (rechts) vom Landesamt f�r Denkmalpflege und Arch�ologie Sachsen-Anhalt.

Archäologische Objekte aus der städtischen Sammlung sind regelmäßig Teil aktueller Forschungsprojekte. Aktuell befinden sich fünf Dolche beziehungsweise Dolchfragmente aus Feuerstein als Leihgaben beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle. Hier dokumentieren, erforschen und veröffentlichen Dr. Jonas Beran und Dr. Barbara Fritsch diese im Rahmen einer umfassenden Erfassung von stein- und bronzezeitlichen Feuersteindolchen aus dem nördlichen Sachsen-Anhalt.

Im Fokus der Untersuchungen stehen neben zwei intakten Feuersteindolchen aus Letzlingen (Altmarkkreis Salzwedel) und Neindorf (Landkreis Börde) drei Fragmente aus Rhoden, Röderhof und Schlanstedt (alle Landkreis Harz).

Die kunstvoll gefertigten und meisterhaft bearbeiteten Dolche aus Feuerstein dienten als Universalwerkzeuge und konnten auch als Waffen eingesetzt werden. Feuersteindolche traten am Übergang von der späten Jungsteinzeit zur frühen Bronzezeit auf, etwa um 2300 v. Chr., und waren während der gesamten Frühbronzezeit (2200-1550 v. Chr.) gebräuchlich. Ihr Hauptverbreitungsgebiet lag vor allem im heutigen Dänemark und Südschweden sowie in Norddeutschland. Ausläufer erreichten auch das heutige Sachsen-Anhalt.

Die Feuersteindolche waren Nachahmungen der zu jener Zeit im südlichen und mittleren Europa verbreiteten Bronzedolche und Kupferdolche. Diese Metalle waren im Norden zur Zeit der Herstellung selten und kostbar, weshalb man den reichlich vorhandenen Feuerstein zur Fertigung dieser Imitationen nutzte.

Basierend auf Grabfunden wird angenommen, dass Feuersteindolche in Hüfthöhe, wahrscheinlich am Gürtel, getragen wurden. Leider ist es ungewiss, ob die Leihgaben einst als Grabbeigaben dienten oder aus einem Siedlungskontext stammen.

Die Dolche waren offensichtlich über einen längeren Zeitraum in Gebrauch, was an den erkennbaren Nachbearbeitungen und Nachschärfungen zu sehen ist.

Diese Feuersteindolche bilden lediglich einen Bruchteil der archäologischen Sammlung Halberstadts. Im Museumsdepot befinden sich noch zahlreiche weitere Funde, die auf ihre wissenschaftliche Analyse im Rahmen der aktuellen Forschung warten.

© Simone Bliemeister E-Mail

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